Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 09. April 2014 15:01
Geschrieben von Doris Frühwirt-Dittlbacher
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Eine Frau kämpft um ihr Leben, gegen die Zeit , gegen die Moral, gegen die öffentliche Meinung - und die 6B mitten drin.
Am 08.April machen wir uns auf den Weg nach Wien: Ziel ist das Burgtheater mit seiner Aufführung von Friedrich Hebbels bürgerlichem Trauerspiel "Maria Magdalena" nach einer Inszenierung von Michael Thalheimer.
Dieser zeigt kein historisches Sittenbild. Er verzichtet auf jegliche zeitgenössische Effekthascherei, schafft es aber trotzdem, beklemmende Gegenwartsnähe herzustellen. Ein reduziertes Bühnenbild - die Ereignisse sind in einem sargähnlichen Schrein konzentriert, lediglich ein Kreuz, das hoch oben förmlich glüht. Ein kontrastreiches Spiel mit Licht und Schatten, unheimlich und beklemmend die Geräuschkulisse. Darin die Figuren, die teils wie groteske Marionetten agieren. Ein unvergesslicher Abend, der bezeichnend mit den Worten endet: "Ich verstehe die Welt nicht mehr."