„Othello“ von William Shakespeare

Venedig ist der Schauplatz von „Othello“, Shakespeares beliebter Tragödie, die bereits zu Lebzeiten des Dramatikers alle Rekorde brach und die Menschen in Scharen in das Globe Theatre, an dem der Schriftsteller mitbeteiligt war, lockte.

 

„Othello“ spielt im Jahr 1603. Venedig ist zu dieser Zeit ein zentrales Handels- und Finanzzentrum und (noch) eine der reichsten Städte Europas. Die venezianische Welt ist gespickt mit Geld, Macht, Intrigen und Eifersucht. Der dunkelhäutige Othello ist – neben dem Intriganten Jago – die zentrale Figur in Shakespeares Drama. Othello ist ein Kriegsheld, der es durch persönlichen Einsatz bis zum General der venezianischen Armee gebracht hat. In der streng hierarchisch gegliederten Gesellschaft des beginnenden 17. Jahrhunderts stößt seine Bilderbuchkarriere jedoch auf das Missfallen zahlreicher Neider. Einer von ihnen ist Jago, ein Fähnrich der Armee, der sich bei einer Beförderung übergangen fühlt. Während Othello das venezianische Heer auf Zypern befehligt, um einen Angriff der osmanischen Truppen abzuwehren, beginnt  Jago damit, ein perfides Netz aus Verleumdungen, Intrigen und Fake News gegen den „Ausländer“ und Emporkömmling zu spinnen…

 

Der aus London stammende Regisseur Rikki Henry inszeniert das Drama von Weltformat am Landestheater St. Pölten in zeitgenössischem Ambiente. General Othello erscheint nicht als Kriegsheld sondern als Schwergewichtsboxer auf der Bühne. Der „Boxclub Zypern“ gilt demnach als Ort der Handlung. Hier treten die Protagonisten aus Shakespeares Stück gegeneinander an. Offene Kämpfe gibt es kaum. Auch bei Rikki Henry dominieren vor den Augen und Ohren der Abschlussklassen des BRG Waidhofen/Ybbs Intrigen, Verrat und versteckte Fouls.

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