Ein bisschen Waidhofen in der „biggest little city in the world“
Die seit 30 Jahren bestehende Schulpartnerschaft zwischen dem BRG Waidhofen und der Robert McQueen High School in Reno, Nevada, ermöglicht es heuer einer neuen Generation von Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen, an einem Schüleraustausch mit unseren amerikanischen Freunden teilzunehmen.
Und so begab sich am Freitag, 28.02 eine Gruppe von 31 SchülerInnen der 6. Klassen mit ihren zwei Begleitlehrpersonen, Mag. Daniela Spahn und Herrn Direktor Mag. Christian Sitz, auf die lange Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Während der Zielort der Reise Reno, genannt „the biggest little city in the world“, war, bestand das Ziel der Reise darin, in die amerikanische Kultur einzutauchen.
Dies ließ sich äußerst erfreulich umsetzen – unsere SchülerInnen wurden – typisch amerikanisch – aufs Herzlichste von ihren „host families“, den Gastmamas, -papas und -geschwistern, aufgenommen und in deren amerikanischen Alltag eingebunden. Neben einigen besonderen Exkursionen, u. a. in die Hauptstadt von Nevada, Carson City, die Silberstadt Virginia City oder an den wunderschönen See Lake Tahoe (der uns übrigens auch über die Grenze nach Kalifornien brachte), stand aber vor allem eines auf dem Programm, nämlich die Schulbank zu drücken.
Der Besuch einer typischen amerikanischen High School, wie man sie aus Filmen und Serien kennt, war wohl das Highlight dieses Sprachaufenthalts. Der Unterricht ist dort ganz unterschiedlich aufgebaut. Während unsere SechstklässlerInnen etwa 15 Gegenstände pro Woche (und über mehrere Jahre) haben, wählen amerikanische High School students 7 Gegenstände pro Schuljahr, die sie jedoch jeden Tag besuchen. Unsere SchülerInnen folgten am ersten Tag ihren Gastgeschwistern in deren Unterrichtsstunden in der 1800 (!) SchülerInnen umfassenden Robert McQueen High School. Ab dem zweiten Schultag besuchten sie bereits die Fächer ihres im Vorhinein selbst zusammengestellten Stundenplans. Gegenstände wie „US History“, „Human Anatomy“ oder „Forensic Science“ hatten es ihnen natürlich besonders angetan, da diese eine willkommene Abwechslung zum österreichischen Lehrplan boten. Essen in der „cafeteria“ gehörte natürlich ebenfalls zum Schulalltag dazu wie das Jubeln beim „school basketball game“.
Diese Reise war für die SchülerInnen auf so vielen Ebenen bereichernd: Einerseits durften sie die wirklich außergewöhnliche Gastfreundschaft der AmerikanerInnen kennenlernen, die sich bereits in der überschwänglichen Begrüßung am Flughafen zeigte. Andererseits trugen einfache Dinge wie die übergroßen Supermärkte, Behältnisse, Straßen, Geschäfte sowie die unendlichen Weiten der Sierra Nevada dazu bei, „Amerika pur“ zu erleben.
Die Organisatoren der Reise in Reno, Deutschlehrer Chris Case und seine Frau Kelly sowie sein Kollege Evan Weyrauch und dessen Frau Nicole, sorgten für einen unvergesslichen Aufenthalt für unsere SchülerInnen. Einen ganz besonderen Abschluss stellte das große Farewell Dinner dar, das aufgrund einiger künstlerischer Darbietungen zu einem wahren Ohrenschmaus wurde. Eine Gruppe von in Reno lebenden Basken brachte uns mit traditionellen Tanzeinlagen die baskische Kultur näher, während ein talentiertes 6-köpfiges Ensemble unserer eigenen SchülerInnen mit ausgeborgten Instrumenten schwungvoll ein bisschen Österreich nach Reno brachte.
Dieser in Reno gestartete Schüleraustausch sollte seine Fortsetzung im Gegenbesuch unserer amerikanischen Freunde im Juni in Waidhofen finden – aufgrund der derzeitigen Corona-Situation scheint es jedoch mehr als wahrscheinlich, dass dieses freudige Wiedersehen verschoben werden muss. Verschoben ist jedoch nicht aufgehoben und so freuen wir uns bereits jetzt auf „ein bisschen Reno“ in der „most beautiful little city in the world“.
Wie toll diese Sprachreise war, zeigen folgende Fotos:
